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Landjugend bringt Jugendlichen die Landwirtschaft näher

| Landwirtschaft & Umwelt

Positive Zwischenbilanz für Projekt „Landwirtschaft goes Schule“

Wenn Landjugend-Mitglieder anderen Jugendlichen die Landwirtschaft näherbringen, entsteht Weiterbildung auf Augenhöhe: Das Projekt „Landwirtschaft goes Schule“ führt junge Menschen aus der Landjugend in Schulklassen, um Wissen über Lebensmittelproduktion, Tierhaltung und Umweltschutz zu vermitteln – und räumt dabei mit Vorurteilen und Fake News auf. Das Projekt stößt in eine Nische, nämlich die Weiterbildung von Jugendlichen in nichtlandwirtschaftlichen Schulen. In einem zweistündigen Workshop werden Schülerinnen und Schülern zwischen 14 und 18 Jahren landwirtschaftliche Inhalte vermittelt. Die Bilanz kann sich sehen lassen: Nach neun Monaten Projektlaufzeit konnten die jugendlichen Workshopleiterinnen und Workshopleiter bereits 250 Jugendliche erreichen.

Das heutzutage übliche Konsumverhalten gepaart mit viel Halb- oder Unwissen der Verbraucherinnen und Verbraucher führt dazu, dass der Bezug zur heimischen Landwirtschaft immer mehr verloren geht. Hinzu kommt, dass so manches vermeintliche Wissen sich im Nachhinein als Fake News herausstellt, was dem Bild, das Konsumentinnen und Konsumenten von der Landwirtschaft haben, erheblichen Schaden zufügt. Das Interesse, sich aus Eigeninitiative mit landwirtschaftlichen Abläufen und der Lebensmittelproduktion auseinanderzusetzen, ist meist sehr gering. Im regulären Lehrplan mittlerer und höherer bildenden Schulen wird Landwirtschaft im Allgemeinen nur sehr wenig bis gar nicht thematisiert. Informationen werden hauptsächlich über die sozialen Medien bezogen, welche das Thema häufig sehr einseitig beleuchten. Dieser Problematik steuert die Landjugend OÖ mit dem Projekt „Landwirtschaft goes Schule“ entgegen.

„Die Landwirtschaftskammer Oberösterreich und das Ländliche Fortbildungsinstitut der Landwirtschaftskammer OÖ bieten vielfältige Programme für Kindergärten, Schulen und auch Weiterbildungsveranstaltungen für Pädagoginnen und Pädagogen an, um Kindern die Bedeutung der Landwirtschaft und die Arbeit auf unseren Bauernhöfen näherzubringen. Initiativen wie ,Schule am Bauernhof' ermöglichen es Kindern und Jugendlichen, durch aktive Teilnahme an bäuerlichen Tätigkeiten ein tiefes Verständnis für die Herkunft und Produktion unserer Lebensmittel zu entwickeln. Unsere Seminarbäuerinnen bringen in Workshops direkt in den Bildungseinrichtungen Wissen über regionale Lebensmittel und deren Verarbeitung näher. Es ist essenziell, dass die Kinder den Wert der regionalen Lebensmittelproduktion erkennen und verstehen lernen und ich bin äußerst froh über die Initiative der Landjugend OÖ, die sich ausdrücklich an die Zielgruppe der 14- bis 18Jährigen wendet, denn auch diese Altersgruppe wollen wir bei unseren Aktivitäten verstärkt berücksichtigen“, betont Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger.

Wissen vermitteln durch interaktiven Workshop

Die beiden Unterrichtseinheiten des Projekts „Landwirtschaft goes Schule“ sind vorwiegend interaktiv aufgebaut und beziehen die Jugendlichen laufend mit ein. So wird die Neugierde geweckt und die Jugendlichen werden dazu angeregt, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Zusätzlich soll auch weiterführendes Interesse im Hinblick auf die Landwirtschaft erzeugt werden. So wird zum Beispiel das Angebot von „Schule am Bauernhof“ bzw. den der Besuch eines „Schule am Bauernhof“-Betriebes oder die Workshops der Seminarbäuerinnen als „Follow-Up“-Veranstaltung nahegelegt.

In der ersten Unterrichtseinheit wird das Interesse und Vorwissen der Schülerinnen und Schüler erhoben. Basierend auf den Erkenntnissen aus der ersten Einheit, wählt der Referent/die Referentin in der zweiten Unterrichtseinheit flexibel zwei von fünf Stationen aus. In diesen Stationen wird vertiefend auf Themen wie „Tierhaltung“, „Landwirtschaft und Fake News“ oder „Konsumverhalten und Wertschätzung“ eingegangen.

Kommunikation auf Augenhöhe

Die Besonderheit an dem Projekt ist, dass Landjugendmitglieder als Workshopleiterinnen und Workshopleiter fungieren und die Schulbesuche kostenlos durchführen.

„Der Landjugend ist es wichtig, dass junge Menschen einen Einblick bekommen, wie Lebensmittel in Österreich produziert werden. Und wer könnte diesen Einblick besser geben als junge Landwirtinnen und Landwirte, die die Praxis von Kindheitsbeinen an erlebt haben und eine landwirtschaftliche Ausbildung genossen haben. Wir freuen uns sehr, dass dieses Projekt auch von der oberösterreichischen Bildungsdirektion befürwortet wird und diese so damit beiträgt, dass Wissen rund um landwirtschaftliche Tätigkeiten bei der Jugend verfestigt werden“, so Projektleiterin und Projektmitarbeiterin der Landjugend OÖ Barbara Hummer.

Dafür bedarf es verschiedener Voraussetzungen und Vorbereitungen. Um die fachliche Kompetenz zu gewährleisten, müssen die Workshopleiterinnen und Workshopleiter entweder den landwirtschaftlichen Facharbeiter absolviert haben, die Reife- und Diplomprüfung einer höheren landwirtschaftlichen Bundeslehranstalt abgelegt haben oder ein agrarisches Studium belegen. Zusätzlich müssen sich die Landjugendlichen zwei Vorbereitungstrainings unterziehen. Zuerst werden ihnen wichtige Fertigkeiten hinsichtlich Kommunikation, Rhetorik und Argumentation im Rahmen eines präsenten Ganztagesseminares mit auf den Weg gegeben. Bei einem weiteren Termin erhalten sie Inputs zum Materialien- und Methodeneinsatz im Klassenzimmer.

„Uns Landjugendlichen ist die Kommunikation auf Augenhöhe mit den Schülerinnen und Schülern sehr wichtig. Es dürfen nur aktive Landjugendmitglieder bis zu einem Alter von 30 Jahren die Workshops abhalten. Wenn nahezu Gleichaltrige miteinander diskutieren können, wird eine ganz andere Gesprächsbasis geschaffen und die Scheu vor ehrlichen Fragen genommen. Während der Dauer des Workshops ist natürlich dennoch eine Lehrkraft anwesend“, betont Hummer. Dieser Umstand und die Zielgruppe von Schülerinnen und Schülern zwischen 14 und 18 Jahren stehen für die Einzigartigkeit des Projektes. Besonders ist auch, dass die Schulbesuche ein kostenloses Angebot sind, welches durch die finanzielle Unterstützung des Kooperationspartners AGRANA ermöglicht wird.

Bilanz nach Pilotjahr

Die Landjugend Oberösterreich zieht eine positive Bilanz aus dem sich zu Ende neigenden ersten Jahr des Pilotprojekts und darf sich über zahlreiche positive Rückmeldungen von Schülerinnen, Schülern und Lehrpersonen freuen. Es konnten ohne größere Schwierigkeiten genügend Landjugendliche gefunden werden, die sich aktiv am Projekt als Workshopleiter beteiligen. Derzeit halten insgesamt 14 Landjugend-Mitglieder Workshops ab.

Außerdem konnten im Rahmen des Projektes bereits 24 Schulbesuche fixiert werden, wobei etwas mehr als die Hälfte auch bereits abgehalten wurde. So wurde der Workshop nach neun Monaten Projektlaufzeit schon mit rund 250 Schülerinnen und Schülern durchgeführt. Das Feedback aus den Klassen war bisher durchwegs positiv. Vor allem das aktive Einbinden der Klasse mittels interaktiver Methoden und digitaler Medien ist auf große Begeisterung gestoßen. „Wir werden nun in den nächsten Monaten weitere Workshopleiter ausbilden und hoffen darauf, dass wir die Präsenz in den Schulen weiter erhöhen können“, so Hummer.

AGRANA als starker Kooperationspartner

Dass „Landwirtschaft goes Schule“ einen wichtigen Beitrag zur Agrarkommunikation in Österreich leistet, unterstreicht auch CTO DI Dr. Norbert Harringer von AGRANA: „Gerade in der heutigen Zeit erachten wir es als überaus wichtig zu wissen, woher unsere Lebensmittel kommen und auch, mit wie viel Arbeit die Produktion der Lebensmittel verbunden ist, bis sie bei den Konsumentinnen und Konsumenten ankommen. Die Workshops fördern die Wertschätzung für heimische Lebensmittel und heben die Bedeutung regionaler und nachhaltiger Landwirtschaft hervor.“

Als größter Verarbeiter agrarischer Rohstoffe in Österreich ist AGRANA ein verlässlicher Partner der Landwirtschaft. Die Partnerschaft mit der Landjugend Oberösterreich ist ein Beleg dafür, dass AGRANA sich mit der österreichischen Landwirtschaft verbunden fühlt.

„AGRANA unterstützt das Projekt „Landwirtschaft goes Schule“ der Landjugend, da landwirtschaftliche Bildung für die nächste Generation von besonderer Bedeutung ist. Durch die Förderung der Workshops möchten wir von AGRANA das Bewusstsein und das Verständnis für nachhaltige Landwirtschaft und Ernährungssicherheit stärken. Diese Zusammenarbeit ermöglicht jungen Menschen sich frühzeitig mit dem Thema Landwirtschaft auseinanderzusetzen, sie für das Thema zu begeistern und unterstreicht unsere Verbundenheit mit der Landwirtschaft.“, so CTO DI Dr. Norbert Harringer.

Allgemeine Information

Landjugend OÖ – Die aktivste Jugendorganisation im ländlichen Raum

„Wir gestalten unser Lebensumfeld aktiv mit!“ – Diesen Leitgedanken verfolgen über 24.000 Jugendliche, die in 226 LJ-Gruppen in ganz Oberösterreich tätig sind. Damit ist die Landjugend die aktivste Jugendorganisation im ländlichen Raum. Die Landjugendgruppen gestalten ein umfangreiches Programm, das von Weiterbildung über Sport- und Freizeitangebote, Persönlichkeitsentwicklung, agrarischen Themen bis zum aktiven Mitarbeiten im Kultur- und Gemeinschaftsgeschehen in den Gemeinden reicht. In unserem täglichen Handeln legen wir großen Wert auf die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau sowie den nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt.

Hier geht´s zur vollständigen Presseaussendung

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